+ Msgr. Johann Leopold
Erneuerer und Wegbereiter für die Zukunft
Johann Leopold erblickte am 11. Oktober 1930 in Edelsgrub/Pfarre Nestelbach das Licht der Welt. Er wuchs in einer kinderreichen Bauernfamilie auf. Er folgte seiner Berufung und wurde am 9. Juli 1961 im Dom zu Graz von Bischof Dr. Josef Schoiswohl zum Priester geweiht. Als Kaplan war er in Weißkirchen (1961-1962), in Fernitz (1962-1966) und in Graz-St. Leonhard (1966-1972) tätig. 35 Jahre war Johann Leopold Stadtpfarrer in Feldbach (1972-2007) und 30 Jahre Dechant des Dekanates Feldbach (1973-2002). Nach seiner Emeritierung als Stadtpfarrer von Feldbach wirkte er als „Pfarrer in Reichweite“ bis vor kurzem in der Thermenpfarre Loipersdorf.
Msgr. Leopold war Erneuerer und Wegbereiter für die Zukunft der Kirche:
In seiner Zeit kam seelsorglich viel in Bewegung. Der Pfarrgemeinderat, Lektoren- und Kommunionhelferdienste wurden eingeführt. Seine Ideen und Initiativen betreffend dem Pfarrgemeinderat fanden steiermarkweit Nachahmung: Das sogenannte „Feldbacher Modell“ mit den PGR-Teams in den Ortschaften. Leopold hat die Gemeinschaften um die Dorfkapellen gestärkt. Monatlich wurde in den Dorfkapellen die Heilige Messe gefeiert und jährlich Dorfrunden abgehalten. Das weiträumige Denken und der Blick über den Tellerrand der Pfarre war ihm ein besonderes Anliegen. So entstand – erstmalig in der Steiermark – das Dekanatsblatt „Miteinander“ als Frucht des Steirischen Katholikentages 1981. Er ist auch einer der Gründungsväter des Feldbacher Pfarrfestes. Dechant Johann Leopold war stets offen für die Anliegen der Weltkirche. So hat er Theologiestudenten aus Afrika und Südkorea unterstützt und sie zur Priesterweihe bzw. zur Primiz in Feldbach eingeladen. Er selbst hat im Rückblick auf sein seelsorgliches Wirken in Feldbach bezeugt: „Es war immer meine Sorge, das Evangelium nicht in eine Welt zu verkünden, die es nicht mehr gibt, sondern ich war bestrebt, die Zeichen der Zeit zu verstehen“. Der Sinn für eine lebendige Liturgie, sein begeistertes Singen in den Gottesdiensten und das wunderschöne Osterlob ist vielen in Erinnerung.
Msgr. Johann Leopold hat in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Feldbach baulich viel geschaffen. Er gab in den 70er Jahren den Anstoß für den Bau der Aufbahrungshalle in Feldbach und vor 15 Jahren für die Erweiterung der Aufbahrungshalle in Mühldorf. Damit verbunden war die Neuordnung der Begräbnisse. Ein besonderes Anliegen war ihm die Erhaltung der Stadtpfarrkirche. Diese wurde 1980 außen und 2000 innen einer kompletten Sanierung unterzogen. In seiner Zeit wurden die Kreuzwegstationen am Kalvarienberg renoviert und das Pfarrheim im alten Wirtschaftsgebäude den pastoralen Bedürfnissen baulich angepasst. Ein Höhepunkt in seinem baulichen Schaffen war die künstlerische Neugestaltung des Kirchenturmes. Unter dem Motto „Viele Farben – ein Turm; viele Menschen – eine Pfarre“ wurde der ursprünglich schmucklose Betonturm zu einem weithin sichtbaren bunten Wahrzeichen von Feldbach.